Am 08. August 1422 wurde mit Genehmigung des Erzbischofs Dietrich II., Grafen zu Moers den Bau einer Kapelle gebaut. Damals erklärten die Bewohner des Dorfes „Choredorp“ (auch Goradorp), dass sie aus dringenden Gründen, besonders aber weil sie im Winter wegen der Entfernung des Ortes nicht leicht zur Pfarrkirche (Immendorf) kommen. Auch sahen sie sich in Kriegszeiten ohne Gotteshaus ihren Feinden schutzlos ausgeliefert. Die Godorfer erklärten sich bereit, dem Rektor (Pfarrer) der Mutterkirche nicht zu entziehen und ihm Nachteile bezüglich der Begräbnisse und des Empfanges der Sakramente zu bereiten, sondern ihm Ehre und Gehorsam zu erweisen. Zitat „Für eine wöchentliche Messe, welche der genannte Rektor an einem beliebigen Tage halten oder durch einen anderen geistlichen halten lassen könne, soll er den Abnutzen und die Einkünfte von sechs näher bezeichneten Morgen Ackerland und zwei rheinische Gulden Erbrente von einem Haus zu Godorf haben und überhaupt alle Einkünfte, Renten und Opfer der Kapelle im Namen der Mutterkirche erheben. Insbesondere wird noch das Versprechen gegeben, dass Dechant und Kapitel von St. Severin, wie auch der Rektor der Mutterkirche in Immendorf in Zukunft von Unterhalt, Bau und Dotierung der Kapelle wie auch von allen Beschwerungen frei bleiben sollen. Erzbischof Dietrich hat dieses alles gebilligt und bestätigt und die Urkunde besiegelt“. Die Kapelle soll nach Überlieferung auf einem kreisförmigen Grundriss errichtet worden sein. Patronin der Kapelle wie auch der alten und neuen Pfarrkirche war ist bzw. ist die Heilige Katharina
Am 15. Dezember 1886 wurde ein Kirchbauverein gegründet. Nach den Plänen von Theodor Kremer wurde eine an der Stelle eine neue Kirche errichtet. Baukosten der Kirche 35.000 Mark.
08. Mai 1888 war die Grundsteinlegung zum Bau einer neuen Kirche. „Durch die Freigiebigkeit und Eintracht der Godorfer Gläubigen mit Hilfe von auswärtigen Freunden diesen Grundstein der neuen Kirche gelegt“. Papst Leo 13; Kaiser Friedrich 3; Philippus Erzbischof von Köln
17. Juni 1889, am Dreifaltigkeitssonntag, Einweihung der Kirche durch Pfarrer Dechanten Titz von Cöln-Lindenthal. Das Gotteshaus bestand aus einer dreischiffigen, dreijochigen Halle. Ein niedriger Chorraum erweiterte das Mittelschiff nach Osten. Über dem Portal zur Straße saß ein schlanker Dachreiter mit geknickter Schieferpyramide. Über dem mittleren Joch belebten Zwerchhäuser die Dachflächen. Die spitzbogigen, zweibahnigen Maßwerkfenster, die Strebepfeiler, der Dreipassblendbogen der Westfassade und der Giebel über dem Portal waren der gotischen Architektur angelehnt.
Die Höhe bis zum Gewölbe 8,50 m
Eine Breite von 10,90 m
Eine Länge von 20,10 m
Beichtstuhl und Glocke (1836 zu Ehren der Hl. Katharina gegossen) wurden aus der alten Kapelle übernommen.
1899 bekamen die Gläubigen das Recht, dass in ihrer Kirche getauft werden durfte wird der Taufstein aufgestellt mit Taufwasserweihe..
06. Mai 1900 war dann die erste Taufe in der neuen Kirche.
Ebenfalls wurde in diesem Jahr ein Friedhof an der Immendorfer Straße angelegt. Vorher ließ man die Toten in Immendorf beisetzten.
Am 28. April 1901 wurde zum ersten Mal die erste Heilige Kommunion in der Kirche gefeiert.
1906 wird Godorf eine selbstständige Pfarrgemeinde und Herr Pfarrer Kaulard übernimmt die neue Gemeinde.
1919 Pfarrer Kaulard übernimmt die Pfarrgemeinde in Efferen und Herr Pfarrer Reinartz wird in St. Katharina eingeführt.
08. August 1922 feiert die Pfarrgemeinde 500-jähriges Bestehen einer katholischen Kirche in Godorf.
1941 geht Herr Pfarrer Reinartz, sein Nachfolger wird Dr. Jakob Fuchs
29. Juni 1943 In unmittelbarer Nähe der Kirche detonierte nachts um 02:00 Uhr eine vierzig Zentner Bombe und richtet große Schäden an Kirche und Pfarrhaus an.
04. Juli 1943 Erneute Schäden durch eine Brandbombe. Weitere Schäden an der Kirche, alle Fenster und die Orgel sind komplett zerstört. Der Schaden belief sich auf ca. 220.000 Reichsmark.
21./22. März 1944 Eine Vierzig-Zentner-Mine schlug in der Nähe des Syndikats um Mitternacht ein. Erneute Schäden an der Kirche.
22. März 1944 Bombenangriff auf Godorf und Wesseling
08. Juli 1944 Die Kirche St. Katharina wird polizeilich geschlossen. Im September wird eine Notfallkirche in der Scheune des Laubenhauses Rossbach im südlichen Ortsteil eingerichtet. Die Kosten (6.000-7.000 Reichsmark) für den Umbau und die Miete (200 Reichsmark) übernimmt der Staat.
31. März bis 15. Oktober 1952 wird ein neues Pfarrhaus an der Immendorfer Straße errichtet.
20. März 1952 beginnt mit dem Architekten Strack die Planung einer neuen Kirche für St. Katharina.
09. Mai 1952 ist die Grundsteinlegung für die neue Pfarrkirche.
1955 Bau der neuen Kirche St. Katharina. Der Kirchenbau auf einem rechteckigen Grundriss eines Langhauses mit hochliegenden, ornamental verglasten Rechteckfenstern. Im Westen ist ein Anbau, wo der Platz für die Sänger und die Sakristei untergebracht ist. Das sich Architekt Strack mit der Interpretation von Sakralbauten als Zelte Gottes auseinandergesetzt hat (Offenbarung 21,3), zeigt uns der heruntergezogene ursprünglich offene Dachstuhl. Der Glockenturm steht an der Ostseite der Kirche. Im Untergeschoss befand sich die Taufkapelle, die den Turm mit dem Kirchenraum verbindet.
03.04.1956 Einweihung der neuen Kirche durch den Weihbischof Joseph Ferche. Alle drei Glocken läuteten zum ersten Mal am diesem Tag. Der ganze Ort war mit Fahnen und Girlanden geschmückt.
Bußglocke 280 kg
Durchmesser 775 mm
Schlagton c
Angelus Glocke 200 kg
Durchmesser 710 mm
Schlagton d
Clarenglocke 110 kg
Durchmesser von 570 mm
Schlagton f
Die Clarenglocke stammt aus dem Jahr 1838
08. April 1961 starb Pfarrer Dr. Jakob Fuchs. Neuer Pfarrer wird im 17.Mai Hubert Schultchen
1965 wird die Ruine der alten Kirche St. Katharina an der Hauptstraße abgerissen. Herr Pfarrer Hubert Schultchen wird nach Kettwig versetzt.
1966 Herr Pfarrer Ulrich Fleck wird neuer Pfarrer in St. Katharina
Durch den Bau der Autobahn die in der Nähe ist, entstanden an den Kirchenwänden Risse. Am 01. Oktober 1976 beginnen die Renovierungsarbeiten in der Kirche. Es wird eine Trennungswand im Innern der Kirche installiert, somit kann in dem einen Teil der Kirche Gottesdienst gefeiert werden. Nach den Plänen von Hans Fritz Hoffmann erhielt das Gewölbe eine Faltendecke. Die Wände wurden mit Holzschindeln verkleidet, damit die Risse nicht mehr zu erkennen sind. Die Außenwände erhielt eine Verkleidung mit Eternitzementplatten.
1979 musste der obere Teil des Kirchturms wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Der Glockenstuhl muss erneuert werden.
27. August 1980 wird der Turmhelm des Glockenturms aufgestellt. Sein Gesamtgewicht beträgt 30 Tonnen.
Oktober 1980 erster Gottesdienst nach der kompletten Renovierung der Kirche, mit dem wiederhergestellten Taufbeckens, Chorkreuz und der Triumpfkreuzgruppe. Zum silbernen Priesterjubiläum von Herrn Pfarrer Fleck, spendet die Gemeinde 1981 Sedes und Ambo.
1986 können 12 gestiftete Apostelfiguren neben den Bildern vom Kreuzweg auf gehangen werden. Ebenso wurden die Figuren vom Hl. Michael und der „Anna Selbdritt“, (die Darstellung der hl. Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind).
1987 wurden die übrigen Apostelfiguren gestiftet.
22. Oktober 1988 Diakonats Weihe von Hubert Matheis.
14. Februar 1993 wird der Altar von Weihbischof Jansen der neue Altar eingeweiht.
24. November 2012 zum Patrozinium wird die Weyland – Orgel eingeweiht
In der Kirche St. Katharina sehen wir heute noch sehr bemerkenswerte Ausstattungsstücke aus der Kapelle und der alten Pfarrkirche.
Aus der alten Kapelle stammt die Reliquienbüste der hl. Katharina. Auf der Büste sehen wir auf der Brust das Rad, mit dem die Heilige gefoltert wurde. Sie entstand im Umfeld des Bildhauers, der die Verkündigungsgruppe in der Kirche St. Kunibert in Köln im Jahre 1439 geschaffen hat. Die Büste hat als Reliquienbehälter in einer Nische im Altar ihren Platz.
Der frontal hängende Corpus Christi bei der barocken Triumpfkreuzgruppe ist wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden. Die kleineren Figuren (Maria, Johannes) im Verhältnis zum Corpus gehörten wahrschein zu einer anderen Kreuzigungsgruppe (spätes 17./frühes 18. Jahrhundert). Die Triumpfkreuzgruppe wurde von Georg Maul restauriert und Sepp Hürten (Köln) hat sie von ihm angefertigtes Holzkreuz angebracht.
Der Baldachin der an der Chor Wand zu sehen ist, war der Ausstellungsort für die Katharinenbüste. Jetzt befindet sich das Evangelia dort.
Von dem Josef-, Herz-Jesu- und Marienaltar sind nur die Figuren übrig geblieben.
1903 schuf der Kölner Bildhauer Joseph Fink, in Anlehnung an die Chorpfeilerfiguren des 13. Jahrhunderts im Kölner Dom, die Marien-, Josef und die Herz-Jesu-Figur. Die Josefs Figur befindet sich an der Wand beim zweiten Ausgang und die Marienfigur steht auf eine neugotische Altarmensa.
Die Figur des heiligen Aloysius (Nikolaus Steinbach, Jahrhundertwende) wurde zum heiligen Stephanus umgearbeitet. Zu sehen im Chorraum.
1893 entstanden die auf Goldgrund gemalten Kreuzwegstationen. Wir finden gleichbare Kreuzwege in St. Blasius, Meschenich und in Heilige Drei Könige Rondorf.
Nach den Entwürfen von dem Architekten Jacob Marchand, errichtete Josef Louis, Köln den Taufstein im Jahre 1900. Der Taufstein besteht aus einem achteckigen Marmorbecken mit profiliertem Fuß und einem ebenfalls profiliertem, hohen Messingdeckel.
Im März 1903 wird ein Seitenaltar aus weißem Marmor, nach den Zeichnungen vom Architekten Marchard, aufgestellt. Die Marienstatue ist aus amerikanischer Linde( Bildhauer Fink/Köln).
Literatur:
Chronik der Pfarrgemeinde St. Katharina
Stadtspuren – Denkmäler in Köln
Hiltrud Kier (Hrsg.); Bachem Verlag
Bilder:
Chronik der Pfarrgemeinde St. Katharina
Chronik Godorf am Rhein II
Goding Dorfgemeinschaft Godorf
Öffnungszeiten:
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Di / Mi / Do 14:30-17:30h